Eine hohe Kohlenhydratzufuhr während intensiver körperlicher Belastung, wie bei einem Bergmarathon, kann sich positiv auf die CK-, LDH- und GOT-Werte auswirken:
Auswirkungen auf Muskelenzyme
Eine hohe Kohlenhydratzufuhr (120 g/h) während eines Bergmarathons führt zu signifikant niedrigeren Werten von Kreatinkinase (CK), Laktatdehydrogenase (LDH) und Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (GOT) 24 Stunden nach dem Rennen im Vergleich zu niedrigeren Kohlenhydrataufnahmen. Das zeigen insbesondere Ergebnisse einer entsprechenden Studie: Die Studie untersuchte die Auswirkungen einer hohen Kohlenhydratzufuhr (120 g/h) während eines Bergmarathons auf belastungsinduzierte Muskelschäden bei Eliteläufern.
Methodik
- 18 männliche Eliteläufer nahmen an einem 42,2 km Bergmarathon teil
- Die Teilnehmer wurden in 3 Gruppen eingeteilt:
- EXP: 120 g Kohlenhydrate pro Stunde
- CON: 90 g Kohlenhydrate pro Stunde
- LOW: 60 g Kohlenhydrate pro Stunde
- Blutproben wurden vor, direkt nach und 24 Stunden nach dem Rennen entnommen
Ergebnisse der Studie
- Die EXP-Gruppe zeigte eine signifikant geringere interne Belastung (3805 ± 281 AU) im Vergleich zu LOW (4688 ± 705 AU) und CON (4692 ± 716 AU)
- 24 Stunden nach dem Rennen wies die EXP-Gruppe signifikant niedrigere Werte für Kreatinkinase (CK), Laktatdehydrogenase (LDH) und Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (GOT) auf
- Die EXP-Gruppe zeigte einen deutlich geringeren Anstieg von GOT (27,2%), LDH (8,5%) und CK (155,9%) im Vergleich zu LOW und CON
Spezifische Effekte
- CK (Kreatinkinase): Der Anstieg der CK-Werte war bei hoher Kohlenhydratzufuhr deutlich geringer (155,9%) im Vergleich zu niedrigeren Kohlenhydrataufnahmen. Hinweis für geringere Muskelschädigungen durch die Belastung.
- LDH (Laktatdehydrogenase): Bei hoher Kohlenhydratzufuhr zeigte sich ein wesentlich geringerer Anstieg der LDH-Werte (8,5%) verglichen mit niedrigeren Kohlenhydratgaben. Ein Hinweis auf eine geringere Zellzerstörung durch die Belastung.
- GOT (Glutamat-Oxalacetat-Transaminase): Der Anstieg der GOT-Werte war bei hoher Kohlenhydratzufuhr ebenfalls deutlich reduziert (27,2%) im Vergleich zu geringeren Kohlenhydratmengen. Das weist auf niedrigere Abbaumengen insbesondere von Aminosäuren hin.
Mechanismen
Die positiven Effekte einer hohen Kohlenhydratzufuhr auf diese Muskelenzyme lassen sich wie folgt erklären:
- Aufrechterhaltung des Glykogenspiegels: Eine ausreichende Kohlenhydratversorgung hilft, den Glykogenspeicher in den Muskeln aufrechtzuerhalten, was die Muskelbelastung reduziert.
- Reduzierung von Muskelschäden: Durch die bessere Energieversorgung werden belastungsinduzierte Muskelschäden begrenzt, was sich in niedrigeren Enzymwerten widerspiegelt.
- Verbesserte Erholung: Die höhere Kohlenhydratzufuhr unterstützt eine schnellere Erholung der Muskulatur nach intensiver Belastung.
Bedeutung für die Leistung
Eine hohe Kohlenhydratzufuhr während intensiver Ausdauerbelastungen kann nicht nur die Muskelschäden reduzieren, sondern auch die interne Belastung verringern und somit die Leistungsfähigkeit verbessern.
Diese Erkenntnisse unterstreichen die Wichtigkeit einer angemessenen Kohlenhydratversorgung während intensiver Ausdauerbelastungen, um Muskelschäden zu minimieren und die Leistung zu optimieren.
Quellen:
[1] https://www.netdoktor.de/laborwerte/got-wert/
[2] https://flexikon.doccheck.com/de/LDH/GOT-Quotient
[3] https://sportsandmedicine.com/de/2019/10/die-kreatinkinase-ck-bei-sportlern/
[4] https://www.mdpi.com/2072-6643/12/5/1367
Definitionen:
GOT-Wert
GOT steht für Glutamat-Oxalacetat-Transaminase und ist ein wichtiges Enzym, das für den Stoffwechsel und den Abbau von Aminosäuren und Kohlenhydraten zuständig ist. Daher kommt GOT nicht nur in der Leber, sondern auch in der Skelett- und Herzmuskulatur vor. Wenn also dieser Wert alleine erhöht ist, kann nicht direkt auf einen Leberschaden geschlossen werden. Nur in der Gesamtschau mit den Symptomen und in Verbindung mit einem erhöhten GPT-Wert kann eingeschätzt werden, ob eine Erkrankung der Leber vorliegt.
LDH-Wert
Die Laktatdehydrogenase (LDH) ist ein Enzym, das in allen Körperzellen vorkommt. Ein ansteigender Wert im Blut zeigt einen Zelluntergang an.
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